Alle Jahre wieder stehen die Abiturprüfungen ins Haus und eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern ist dem Nervenzusammenbruch nahe. „Wie soll ich das nur schaffen?“, „Ist es überhaupt möglich, den ganzen Stoff in der kurzen Zeit aufzuarbeiten?“ oder „Wo bekomme ich jetzt noch die Hilfe her, die ich benötige?“, das alles sind Fragen, die man in dieser Zeit häufiger hört. Damit du ganz entspannt auf deine Abiturprüfungen schauen kannst, bekommst du im Folgenden einige Tipps mit an die Hand gegeben.
Sieh eine Prüfung als eine Leistung an:
Betrachte eine Prüfung als eine Aufführung und die Prüfungsvorbereitung als eine Probe oder ein Training – ein authentisches Üben. Wenn du die Vorbereitung auf eine Prüfung wie ein Theaterstück, eine musikalische Aufführung, einen sportlichen Wettbewerb oder ein ähnliches Ereignis angehen würdest, wie würde sich deine Vorbereitung unterscheiden? Beim schulischen Lernen legen die meisten Schülerinnen und Schüler den Schwerpunkt auf das Aufnehmen von Informationen und weniger auf das Üben, um ihr Wissen durch Anwendung unter Beweis zu stellen.
Wir würden nie auf die Bühne gehen, wenn wir nur den Text des Drehbuchs „gelernt“ oder die Musik auswendig gelernt hätten, sondern wir würden unsere Darbietung mehrmals üben, die schwierigen Stellen herausarbeiten und uns auf die flüssigen und fließenden Teile konzentrieren. Um deine Zeit effektiver zu nutzen, das Gelernte zu vertiefen und ein höheres Niveau zu erreichen, solltest du nicht nur wiederholen und lernen, sondern auch authentisch die Aufgaben üben, die du in deiner Abiturprüfung lösen sollst.
Erarbeite einen Spielplan:
Entwickle einen realistischen Lernplan, der auf klaren und spezifischen Zielen für jede Sitzung basiert. Schreibe auf, wo du lernst, wann du lernst und was genau du in dieser Zeit tun willst. Beachte: Plane nicht, zu pauken – Studien zeigen, dass Pauken zu mehr Stress und schlechteren Noten führt. Schreibst du in Geschichte Abitur? Dann bietet es sich an, bereits vom Anfang des Jahres an die Daten und Fakten zu lernen. Am Abend vor der Abiturprüfung wirst du nicht mehr gelernt bekommen, wann die Französische Revolution war.
Lege die verfügbare Lernzeit und Zeitblöcke für bestimmte Aufgaben fest und lerne mit einem Gefühl der Dringlichkeit. Plane Schlaf, Mahlzeiten und eine Auszeit ein. Schlafmangel verringert die Effizienz.
Organisiere deinen Lernbereich und deine Materialien und mache die notwendigen Pläne (z. B. mit den Mitgliedern deiner Lerngruppe). Schaffe Bedingungen, die das Engagement und das Lernen fördern, wenn du aus der Ferne lernst.
Überlege, wo deine Schwächen liegen:
Welche Konzepte bleiben unklar? Bei welchen Aufgaben hast du regelmäßig Schwierigkeiten, sie zu lösen? Wenn du gezielt lernst, kannst du die Zeit, die du für jeden Kurs hast, optimal nutzen. Beurteile nicht nur, ob du den Stoff „kennst“, sondern auch, ob du ihn beherrschst und dein Wissen flexibel so anwenden kannst, wie es dein Lehrer von dir erwartet.
Erstelle Lernhilfen, wie:
- Lesezusammenfassungen, die die wichtigsten Punkte eines Textes erfassen und sie mit den Unterrichtsthemen in Verbindung bringen.
- Tabellen mit Theoremen, Mechanismen oder Prinzipien, die du mit deinen eigenen Worten umschreibst.
- Ein Studienhandbuch oder ein „Spickzettel“, der die wichtigsten Konzepte zusammenfasst, Erklärungen und Beispiele enthält und sich leicht nachschlagen lässt.
- Aufgabenpakete, in denen du ähnliche Aufgaben aus dem Kurs und ihre Lösungen zusammenstellst, um Muster und effektive Problemlösungstechniken zu erkennen.
Bereite dich auf Aufsätze vor:
- Bereite dich auf die Prüfung vor, indem du die Fragen zu erahnen versuchst und deine Antworten bereits von vorneherein skizzierst.
- Nenne spezifische Beispiele/Beweise, die du zur Untermauerung deiner Hauptaussagen verwenden werden.
- Wenn die Prüfung im Unterricht stattfindet, plane deine Übungsläufe so, dass du ein Gefühl für die Tiefe/Qualität der Aufsätze bekommst, die du in der zur Verfügung stehenden Zeit verfassen kannst.
- Bewerte deine Übungsversuche (Skizzen/Entwürfe) und überlege, wie du deine Antwort verfeinern kannst.
- Übe die Erstellung deiner Antworten oder Skizzen, nicht nur das Wiederholen von Material.
Versuche, schwieriges Material einer anderen Person zu erklären:
Du kannst dies mit einem Klassenkameraden oder in Studiengruppen tun. Du kannst auch mit Gleichaltrigen zusammenarbeiten, um Fragen zu stellen, Lernstrategien auszutauschen und Motivation und Verantwortlichkeit zu üben.
Erkläre Kursinhalte einer Person, die nicht am Kurs teilnimmt, z. B. einem Familienmitglied oder einem Freund. So stellst du sicher, dass du das Konzept wirklich verstehst und nicht nur die Begriffe nachplapperst.
Nimm an Übungsklausuren teil:
Nimm eine alte Prüfung und notiere, welche Arten von Fähigkeiten und Techniken geprüft werden – übe diese. Nimm dir Zeit und verwende nur die Materialien, die dir bei der Prüfung zur Verfügung stehen werden; beziehe dich nicht auf „Lösungen“ oder einen Spicker – die wirst du bei der eigentlichen Prüfung nicht haben … Auch Helfer, wie eine Geographie Lernen App wird dir am Tag der Prüfung nicht mehr helfen können.
Überprüfe dann deine Antworten und konzentriere dich beim Lernen darauf, Lücken in deinen Fähigkeiten und Kenntnissen zu schließen.
Mit diesen Tipps solltest du sicher und ohne weitere Probleme durch dein Abitur kommen. Es ist wahrlich kein Hexenwerk und nur vom Fleiß und deinem Engagement abhängig. Und beides davon wird bedingt durch eine effektive Zeitplanung. Also, viel Glück und gutes Gelingen!